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Kona 2015, day 4

Tag 4 geht dem Ende entgegen.

Heute morgen wollte ich eigentlich wieder locker Schwimmen gehen, stehe um 6:30 Uhr auf, schlurfe zur Balkontür, schaue nach draußen und denke mir: „…dann halt morgen!“
Schon morgens um diese Uhrzeit waren Schaumkronen auf dem Wasser, starker Wind und entsprechende Wellen. Ein paar Besessene sind trotzdem geschwommen. Das muss ich mir aber nicht geben.
Ich bin dann mit den anderen Deutschen von „Hannes Hawaii Tours“ die letzten 10 km vom Marathon locker gelaufen. Hannes hat uns mit Bussen raus auf den Highway gefahren. Hier wehte der Wind noch stärker. Ü-B-E-L. Der „alte Haudegen“ (und Vereinskamerad) Siegfried Schmitz (72 Jahre jung) sagte, dass er die Kombination aus Hitze und Wind so noch NIE in Kona erlebt hat. Das macht Mut… ;-(
Ich bin dann – wie geplant – den 10’er locker in ca. 4:50 min/km gelaufen. Mir war klar, dass andere daraus heute ein richtiges Rennen machen werden und so war es auch. Wie im Wettkampf sind einige losgespurtet, als wenn heute schon das „Rennen aller Rennen“ wäre. Man sollte eigentlich denken, dass die Teilnehmer hier etwas vernünftiger sind. Ist schließlich eine Weltmeisterschaft. Am Samstag wird derjenige gut abschneiden, der hier ausgeruht an den Start geht und noch genügend „Körner übrig hat“. Wer den „Hannes Trainingslauf am Dienstag“ gewonnen hat interessiert keine Sau. Ich muss mir – und anderen schon gar nicht – bei solchen Läufchen nichts beweisen.
Im Anschluss war dann bei mir im Hotel noch eine kurze Veranstaltung mit Lubos Bilek (Trainer von Ironman-Weltmeister Sebi Kienle), Thomas „Hell on Wheels“ Hellriegel (Sieger von 1997), Hannes Blaschke und Ralf Scholt (Hessischer Rundfunk, berichten Samstag live). Lubos hat noch ein paar gute Tips für die Renntaktik geben können.
Dann war „chillen“ angesagt. Bei der Hitze und dem Wind war mir eh nicht nach „frischer“ Luft zu mute. Man muss sich den Wind ungefähr so vorstellen, als wenn man sich mit einem Fön (heißeste Stufe) anpustet, um sich damit abzukühlen. Es funktioniert nicht…!
Zum späten Nachmittag war dann die Länderparade. Hier geben die Deutschen immer richtig Gas. Bei imposanten Aufmärschen in Straßen in fremden Ländern scheint irgendwie unsere Stärke zu liegen… Spaß bei Seite: die Deutschen machen das sehr sympathisch und die Amerikaner lieben es…!
So langsam formt sich auch der Zielbereich aus. Man kann die Finishline schon erahnen. Die Ironman-Messe hat jetzt auch geöffnet und es sind alle Stars der letzten Jahrzehnte da und geben Autogramme, etc. Allen voran Dave Scott und Mark Allen. Zwei sechsfache Hawaii-Champions, die unterschiedlicher kaum sein könnten (zu empfehlen ist an dieser Stelle das Buch „Ironwar“, die Geschichte der beiden Stars im legendären Rennen).
Ab morgen geht dann langsam der Vorwettkampf-Trubel los. Wettkampfbesprechung, Startunterlagen, etc. Dazwischen noch morgens locker schwimmen, dann 60 km Rad und abends noch einen 10’er Laufen. Das war dann auch die letzte „richtige“ Einheit vor dem sogenannten „längsten Tag des Jahres“.
Bis zum nächsten Update! Mahalo und Grüße nach Deutschland…!!!

Veröffentlicht in Ironman