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Vereinsmeisterschaften Tri-Finisher Berlin 2018

Und auf einmal war es soweit: die Vereinsmeisterschaften der Tri-Finisher Berlin standen nach 2017 zum zweiten Mal an. Im letzten Jahr konnte ich den Titel gewinnen, aber ob es mit dem „Projekt Titelverteidigung“ klappen könnte, war sehr ungewiss.

Der Modus sieht wie folgt aus: geschwommen wird irgendwann während des Trainings eine 400 m „all out“ Strecke. Die Zeiten ergeben die Startabstände für das separat ausgetragene Radfahren und Schwimmen im GVZ Großbeeren.

Aufgrund des deutlich reduziertem Schwimmtrainings, gab es eine deutlich langsamere Zeit in 2018 im Vergleich zum Vorjahr, so dass ich nicht auf der Poleposition ins Rennen gehen konnte. 7 Sekunden nach Lukas G. ging es zusammen mit Benni S. auf die Radstrecke.

Radfahren

Wie beim Einzelzeitfahren bei der Tour de France standen wir also auf der Straße und warteten auf das Startsignal von Race Director Dirk R. (Danke an dieser Stelle für die Organisation!!). Lukas ging als erster auf die Strecke, dann Benni und ich. Ich habe es mal wieder verpeilt, aus dem Stand schnell in meine Klickpedalen reinzukommen und brauchte drei Anläufe bis ich „drin“ war. Da war Benni schon gute 25 bis 30 Meter weg… Auf den ersten 1.000 m hieß es also erstmal „Lücke schließen“. Zum Ende der ersten von insgesamt drei Radrunden, haben wir uns dann alle drei an der Spitze zusammengefunden: Lukas, Benni unc ich. Wir sind sauber mit entsprechendem Abstand gefahren und jeder war mal vorne an der Spitze, aber es gab keine Möglichkeiten, sich zu lösen. Also musste sich wohl alles beim Wechseln in der T2 und beim Laufen entscheiden. Lukas war es, der als erster aus den Radschuhen gegangen ist und mit einem Affenzahn in die T2 eingebogen ist, während ich noch meine Radschuhe geöffnet habe. Sind das vielleicht schon die entscheidenden Sekunden…?

Laufen

Zu dritt haben wir also die T2 gestürmt, die Räder hingestellt und die Laufschuhe angezogen. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Lukas und Benni bereits losliefen, als ich gerade erste den ersten Schuh anzog. Für’s Zuziehen des „Zippers“ am Schuh war jetzt keine Zeit mehr und so habe ich mit offenen Schuhen die Verfolgung aufgenommen. Die Lücke war ca. 20 Meter groß. Was die Sache weiter erschwert hat, waren meine Rückenschmerzen, die ich mir bei der Gartenarbeit am Vortag geholt habe (falsche Bewegung…). Leicht gebeugt ging es also hinter Lukas und Benni hinterher. Wie würde das ausgehen? Benni und Lukas haben aufgrund der IRONMAN’s in 2018 deutlich mehr Laufkilometer abgespult, aber auch harte, lange Wettkämpfe hinter sich. Ich habe in 2018 deutlich weniger traniert und zudem einen lädierten Rücken… Das Laufen ist ja nur knapp 3,5 km lang und da bleibt nicht viel Zeit zum Überlegen. Es gibt eh nur eine Devise: VOLLGAS. Auf dem Weg zum Wendepunkt konnte ich Schritt für Schritt Boden auf Benni gut machen. Der Abstand zu Lukas blieb konstant. Bei ca. km 1,3 war es dann soweit und ich konnte auf Benni aufschließen und kämpfte, um auch die Lücke zu Lukas zu schließen, ohne Erfolg. Am Wendepunkt war der Abstand immer noch rund 20 bis 25 Meter. Nun aber wurde die Lücke Schritt für Schritt kleiner und ca. 1 km vor dem Ziel musste ich feststellen, dass heute vielleicht doch noch etwas zu reißen ist: ich war dran an Lukas!

Kurz vor dem Ziel muss man noch über die Brücke über die B101 rüber laufen, da geht es also ein paar Meter leicht bergauf. Es gab für mich nur einen Versuch: ich musste versuchen, hier das Rennen zu entscheiden und wollte hier noch einmal eine Schippe raufpacken um zu sehen, ob Lukas mithalten kann. Also: Zähne zusammenbeißen und rüber über die Brücke… bei der nächsten 90° Linkskurve konnte ich dann vorsichtig einen Blick zur Seite wagen um zu schauen, ob die „Attacke“ gesessen hat. Und ja: nun gab es tatsächlich eine Lücke zu Lukas und ich lag vorne. Jetzt waren es nur noch rund 300 Meter bis zum Ziel und ich konnte erneut als ersten die Ziellinie überqueren und den Titel verteidigen.

WHAT A RACE!!!!

Ich muss sagen, dass es für mich von der Renndynamik und von der Spannung her das GEILSTE Rennen der Saison war. Es ging ständig zur Sache und es gab so viele Führungswechsel. Dirk R. sagte zutreffender Weise: „Für das Rennen heute, hätte ich auch Eintritt bezahlt!“

Es war ein harter Fight und es war für mich ein perfekter Ausklang eines Triathlon-Jahres.

Nächstes Jahr wird es bestimmt auch wieder verdammt hart, aber ich freue mich schon heute darauf!

Ergebnisse 2018

Veröffentlicht in Allgemein